Ich und Du

Ich und Du

Author: Martin Buber
ISBN(s): 3150093422
Article Number: 999800007463
Language: DE
Publisher: Reclam
Soft Cover
142 pages


Die bekannteste philosophische Schrift von Martin Buber entstand seit 1916 und wurde 1919 erstmals niedergeschrieben. Sie steht für den Anfang seiner dialogischen Philosophie, die vom Gedanken des Lebens als Begegnung getragen wird.

In Ich und Du wird das Verhältnis des Menschen zur Welt in zwei Beziehungsbereiche aufgeteilt, die Buber durch die Wortpaare Ich-Du und Ich-Es repräsentiert sieht. Die Ich-Es-Beziehung stellt das alltägliche und neutrale Verhältnis des Menschen zu den Dingen und Mitmenschen dar und wird mit dem Begriff der Erfahrung verknüpft. Die Ich-Du-Beziehung steht für ein besonderes Verhältnis, in dem das Ich sein Gegenüber in seiner Wesensform, in seiner ganzen Existenz, erfährt. Diese absolute Begegnung, bei der ein Ich-Es-Verhältnis kurzfristig zu einem intensiven Ich-Du-Verhältnis wird, sodass sich beide Partner gegenseitig erfahren, ist für Buber eine Spiegelung der Begegnung des Menschen mit Gott, der das ewige Du aller Begegnungen verkörpert. Findet ein wahrer Dialog zwischen Ich und Du statt, impliziert er stets den Dialog mit Gott. Die Gegenwart des Göttlichen lässt jedoch auch das Ich vom Eigenwesen zur Person werden; erst als solche kann der Mensch die Wirklichkeit des Seins erfahren.

Aufgeteilt in drei Bücher, wird in kurzen Abhandlungen, die zum Teil an die Sinnsprüche der chassidischen Erzählungen erinnern, das Verhältnis des Ichs zur Welt, zu Gott und den Dingen dargelegt. Im ersten Buch definiert Buber die Unterschiede zwischen Ich-Es- und Ich-Du-Beziehung, die letzten beiden Bücher befassen sich mit der Charakterisierung und Bedeutung der Ich-Du-Welt auch in ihrem Verhältnis zu Gott.

Bubers Philosophie des Dialogs stieß vor allem unter christlichen Theologen auf große Resonanz und trug entscheidend zu Religionsgesprächen über Judentum und Christentum bei. Die Idee vom lebendigen Glauben als Dialog zwischen Mensch und Gott wurde von verschiedenen Theologen aufgenommen. Bereits in den 1920er Jahren veranlasste sein dialogisches Prinzip Buber dazu, gemeinsam mit dem Katholiken Joseph Wittig (1879–1949) und dem Protestanten Viktor von Weizsäcker (1886 bis 1957) die Zeitschrift Die Kreatur herauszugeben. Sie sollte die gemeinsame Weltverantwortung von Christen und Juden dokumentieren.

CHF 9.40
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